Genetik – für viele ein „Buch mit sieben Siegeln“ ist, wenn man einmal die Grundlagen verstanden hat, so logisch wie Mathematik.
Man muss sich nur mit einigen Grundgesetzen auseinander setzen und einige Ausnahmen kennen.
Wer sich mit Genetik beschäftigt sollte die Mendelschen Regeln kennen.
Johann Gregor Mendel hat festgestellt dass wenn man reinerbige Eltern mit verschiedenen Merkmalen verpaart kein Mischmasch heraus kommt sondern dass sich ein Merkmal durchsetzt – also dominant ist
Beispiel der Einfachheit halber mit Erbsen
Verpaart man Erbsen mit gelben Samen mit Erbsen mit grünem Samen gibt es lauter „Babyerbsen“ mit gelbem Samen – das bedeutet gelb ist in diesem Fall dominant und bestimmt das Äußere der Nachkommenschaft
Aber die Information „grüner Samen“ ist im Erbgut der Nachkommenschaft gespeichert.
Die erste Generation (F1) ist zwar gelb hat aber die genetische Info für grün – verpaart man also diese mischerbigen Erbsen miteinander so wird sowohl gelbe als auch grüne Erbinfo weiter gegeben;
Trifft dabei gelb auf grün setzt sich gelb im Äußeren durch – also gelbe Samen – trifft aber grün auf grün haben die Nachkommen grünen Samen
Alles klar – völlig verwirrt
Hier der Versuch das ganze irgendwie dar zu stellen: ( ) = Erbgut das nur genetisch vorhanden ist aber das Äußere nicht bestimm
F1
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Gelbe Samen
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Gelbe Samen
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Grüne Samen
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Gelbe Samen
(Grüne Samen)
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Gelbe Samen
(Grüne Samen)
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Grüne Samen
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Gelbe Samen
(Grüne Samen)
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Gelbe Samen
(Grüne Samen)
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Alle Nachkommen haben gelbe Samen tragen aber die Info für grüne Samen
Zweite Generation – die Nachkommen Gelbe Samen (Grüne Samen) werden miteinander verpaart.
F2
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Gelbe Samen
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(Grüne Samen)
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Gelbe Samen
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Gelbe Samen *
Gelbe Samen
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Gelbe Samen **
(Grüne Samen)
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(Grüne Samen)
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Gelbe Samen **
(Grüne Samen)
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Grüne Samen ***
Grüne Samen
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* zeigt gelbe Samen und ist reinerbig für gelbe Samen
** zeigt gelbe Samen – trägt aber die Erbinformation für grüne Samen
*** zeigt grünen Samen und ist reinerbig für grünen Samen
Fazit:
Erste Generation bei reinerbiger Verpaarung – das dominante Merkmal setzt sich bei allen Nachkommen durch
Zweite Generation: das rezessive Merkmal kann sich bei einigen Nachkommen zeigen – obwohl beide Eltern es nicht zeigen.
Dominante Merkmale werden gezeigt, auch wenn sie im Erbgut nur einmal vorhanden sind. Unter dominanten Merkmalen können sich genetisch rezessive Merkmale verbergen die in späteren Generationen sichtbar werden wenn sie auf das Selbe rezessive Merkmal treffen.
Rezessive Merkmale werden nur gezeigt wenn sie ausschließlich also reinerbig vorahnden sind.
Bitte erst weiter lesen, wenn diese Grundregeln verstanden wurden – dann ist alles Weitere leicht zu verstehen.
Unsere Katzen sind natürlich vielfältiger als die Samenfarbe einer Erbse.
Hat die Katze z.B. ein Gen das sagt dass die Tabbyzeichnung sichtbar ist, ein anderes gen dass sagt diese Katze ist schwarz und wieder ein anderes Gen sagt diese Katze ist eine point – dann haben wir eine seal tabby point. (Agouti+schwarz+point)
Will man nun wissen wie die Farbgenetik der Katze funktioniert dann muss man nur wissen welche Gene beeinflussen was und welches Gen davon ist dominant oder rezessiv.
Dominante Gene werden durch Großbuchstaben dargestellt – rezessive Gene durch Kleinbuchstaben
Genbezeichnung
dominant
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Beschreibung
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Genbezeichnug
rezessiv
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Beschreibung
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A (Agouti)
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Tabbyzeichnung im Fell ist sichtbar
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a (non Agouti)
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Tabbyzeichnugn wird unterdrückt
Die Katze ist ohne Streifen
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B
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schwarz
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b
b1 rezessiv zu b
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chocolate
cinamon
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C
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Ganze Katze gefärbt
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cs
cb
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Maskenzeichnung (z.B. Siam, Birma)
Burmafarben
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D
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Unverdünnte Farbe
black,
chocolate,
cinamon
rot
alles auch mit tabby bei A..
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d
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Verdünnung –
blue,
lilac,
fawn,
cream
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Also ist unser seal tabby point von oben ein Zusammenspiel der Gene A-, B-, cscs, D- = sichtbare Tabbyzeichnugn, schwarz, point und unverdünnt.
Seal point wäre demnach aa,B-, cscs, D-
Welche Merkmale die Katze genetisch trägt können wir ihrem Äußeren nicht ansehen. Deshalb sind die zweiten Genplätze hier mit einem - markiert.
Wir können aber erfahren welche Gene die Katze möglicherweise trägt.
Hat sie z.B. eine blue point Mama so ist diese genetisch aa (tabbyzeichnugn wird unterdrückt, rezessiv also reinerbig sonst nicht sichtbar) B- , cscs, dd.
Von dieser Mama kann unsere Beispielkatze nur ein a und d geerbt haben etwas anderes kann Mama nicht vererben – also ist unsere Beispielkatzen genetisch – Aa, B-, cscs, Dd und kann mit einem Kater der ebenfalls non Agouti (=nicht sichtbare Tabbyzeichnung) und Verdünnugn ist oder trägt verdünnte Babys ohne tabby bekommen.
Alles klar oder nun vollständig verwirrt ????????????????????????
Am besten kann man erkennen was passieren kann wenn man die Katzen in Tabellen miteinander „verpaart“
Und dabei die einzelnen Merkmale einzeln aufführt.
Wir verpaaren im Folgenden eine blue point Katze mit einem seal point Kater. Der einfachehit halber nehemn wir an beide sind reinerbig für schwarz – tragen also kein Chocolate – da alle Pointkatzen cscs sind können wir das weg lassen.
Die Katze hat also folgende genetische Information
aa, BB, dd
der Kater sieht geneitsch so aus – wenn er reinerbig ist – also keine Verdünnugn trägt!
aa, BB, DD
Beide Eltern haben nur a zum weiter geben –also sind alle Babys ohne Tabbyzeichnung. Das selbe gilt für B.
Die Eltern unterscheiden sich hier nur in der Verdünnung
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d
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d
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D
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Dd – seal – trägt Verdünnung
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Dd – seal – trägt Verdünnung
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D
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Dd – seal – trägt Verdünnung
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Dd – seal – trägt Verdünnung
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d
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d
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D
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Dd – seal – trägt Verdünnung
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Dd – seal – trägt Verdünnung
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d
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dd - blue
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dd - blue
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= alle Käztzchen aus dieser Verpaarung sind seal point – tragen aber verdünnung.
Verpaaruen wir nun die selbe blue point Katze mit einem seal point Kater der Verdünnung trägt ist dieser Kater genetisch so: aa, BB, Dd
Die Tabelle sieht also so aus:
Es können seal point und blue point Babys geboren werden.
So können wir also auch aus der Nachkommenschaft Rückschlüse auf die genetik zeihen – wurde ein rezessives Merkmal geboren bzw. gezeugt, ist es im Erbgut vorhanden.
Hat man die Grundprinzipien verstanden kann man nun jede Verpaarung durchführen
z.B. Eltern sind seal tabby point – tragen aber non Agouti, Verdünnugn und chocolate
Aa,Bb,Dd
Man kann sich nun die einzelnen Merkmale getrennt betrachten:
Zuerst Agouti – bzw. noch Agouti:
Die meisten Babys zeigen Tabbyzeichnung aber auch Babys ohne Tabby sind möglich
Die meisten Babys sind nicht chocolate chocolate Babys sind aber möglich
Die meisten Babys sind unverdünnt Verdünnung ist aber möglich.
Zeigen beide Eltern ein dominantes Merkmal und sind träger des rezessiven Merkmals ist die Wahrschinlichkeit für das rezessive Merkmal 1:3 – natürlich inder Praxis nicht immer in einem Wurf vor zu finde
Diese Gene nun bewirken gemeinsam die Fellfarbe und können miteinander kombiniert sein
D.h. aus unserer Beispielverpaarung (zwei seal tabby point, die aber non Agouti, chocolate und Verdünnugn tragen) können folgende Babys geboren werden:
Seal tabby point – alle dominanten Merkmale sind vorhanden (A-,B-D-)
Seal point – zwei rezessive non Agouti Gene sind aufeinander getroffen (aa, B-, D-)
Chocolate point – aa, bb, D-
Blue point – aa, B-, dd
Lilac point – aa, bb, dd
Blue tabby point – A-, B-, dd
Chocolate tabby point – A-,bb, D-
Lilac tabby point – A-, bb, dd
So kann man nun jede beliebige Farbkombination in Gedanken durchführen. Rezessive Gene sind im Genkod doppelt vorahnden und wo man bei domianten Merkmalen durch Eltern oder KIdner keien Rückschlüsse ziehen kann manch man -.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen – so ist z.B. cs (siamfarbe) und cb (Burmafarbe) gleichwertig – es entstehen Tonkanesen. Dies speilt aber bei usneren Birmchen keine Rolle. Ebenso wenig das weiß oder die verschiedenen Tabbyvarianten.
Deshalb möchte ich hier zu meiner Lieblingsausnahme – den Roten kommen
Ob eine Katzen rot (cream) oder nicht rot (schwarz, seal, blue, lilac, chocolate, cinamon oder fawn – natürlich auchmit tabby) ist entscheidest das gen O. Ich rede im folgenden nur von rot oder nicht rot.
Übrigens – die Genkombination aa kann bei rotem Farbstoff die Tabbyzeichung nicht unterdrücken – deshlab zeigen auch non Agouti rote Tiere Streifen.
Es gibt also die Gene O – für rot und o für nicht rot.
Allerdings sitzen diese Gene auf dem Geschlechtschromosom X – deshalb müssen wir uns erst mit der Vererbung der geschlechter befassen.
Kätzinnen (Frauen auch) haben die Genkombination XX
Kater (und Männer) Xy.
Das Geschlecht vererbt sich also wie folgt
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X
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X
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X
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XX = Mädchen
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XX = Mädchen
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y
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Xy - Kater
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Xy - Kater
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Das Gen O bzw. o wird nur auf dem X weiter gegeben!!!!!
Daraus wird nun deutlich dass ein Kater keinen Einflus auf die Farbe seiner Söhne hat und sich nur bedingt bei seinen Töchtern durchsetzt.
Haben wir also eine nicht rote Katze (z.B. seal point, seal tabby point…) und verpaaren sie mit einem red (cream) point Kater gibt es keinen red/cream point Nachwuchs
Die
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Xo
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Xo
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XO
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XOXo
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XOXo
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y
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Xoy
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Xoy
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regeln von Dominant und rezessiv gelten hier nicht – O und o zeigen sich beides.
Die Kater aus unserer Verpaarung sind also alle nicht rot (alos seal, chocolate,… je nach sonstigen Erbinformationen der Eltern)
Und die Mädchen zeigen O –rot und o – nicht rot und sind TORTIE.
Hier wird auch klar warum tortie Kater so selten sind – sie brauchen zwei X – was eben äuserst selten vorkommt.
Normalerweise sind alle Torties weiblich (XOXo)
Ist unsere obige Verpaarung umgekehrt – also red oint Katze mit seal point Kater (natürlich auch in allen Farbvarianten möglich) sieht unsere Tabelle so a
Auch hier
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XO
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XO
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Xo
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XOXo - tortie
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XOXo - tortie
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y
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XOy - rot
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XOy - rot
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sind alle Mädchen tortie aber alle Söhne rot.
Intersant ist die Verpaarung einer Tortie z.B.mit einem roten Kate
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XO
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Xo
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XO
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XOXO – rotes Mädchen
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XOXo – tortie Mädchen
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y
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XOy – roter Kater
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Xoy – nicht roter Kater
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nun zu Übung mal eine Tortie mit einem nicht roten Kater
Dass sie natürlich nicht immer die volle Bandbreite der Möglichkeiten ausschöpft und sich an die Statistik hält ist klar – wartet man auf schöne Törtchen gibt es on der Praxis garantiert lauter blaue Jungs oder so
Noch eine praktische Anmerkung:
Die oft so beliebten roten Mädchen gebären mit nicht roten Katern „nur“ torties und rote Buben- man sollte sich das gut überlegen denn die Nachfrage nach diesen Farben ist begrenzt.
Jetzt wollen wir die Theorie mit Praxis füllen. Die Fellfarben der Katzen sind eine Kombination mehrerer Gene.
Da wir uns ja ausfühlrich mit der Theorie beschäftigt haben verpaaren wir gleich einmal meine Nanouche mit meinem Ballou
Nanouche – seal tortie point – Mama blue tortie point – also Verdünnungsträger.
Ballou – red point - Mama blue tortie point – also auch Verdünnungsträger.
Selbst in der Birma Datenbank konnte ich in keinem der beiden Stammbäume chocolate oder lilac finden – also gehe ich von reinerbig aus.
Die Genkombinationen sind also wie folgt
Nanouche: aa,BB,cscs, Dd, XOXo
Ballou: aa, BB, cscs, Dd, XOy
Aa, BB, cscs sind bei beiden Eltern reinerbig vorhanden – es könne also nur non Afouti Point Babys geboren werden die weder Chocolate noch lilac sind.
Zu der letzten Tabelle oben – roter Kater mit tortie Katze müssen wir nun den Verdünngusfaktor dazu rechene.
Beide Eltern sind zwar unverdünnt, tragen aber Verdünnung – es können also auch unverdünnte Babys geboren werden:
Folgende Babys sind also möglich
Mädchen:
Red point
Cream point
Seal tortie point
Blue tortie pooint
Kater
Red point
Seal point
Blue point
Cream point
In der Praxis hatten die beiden zwei gemeinsame Würfe. Davon sind drei rote Mädchen, ein seal tortie Mädchen, ein seal und ein blue Kater.
Nun sind alle restlos verwirrt oder????? Ich fine es immer noch absolut logisch !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Vieleicht wird es mit ein paar Bildern leichter.
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